Wenige Tage nachdem Keltenhain durch einen Kometeneinschlag schwer getroffen wurde, gibt es eine gute Nachricht: die RDC plant offenbar einen Nachtzug Sylt-Keltenhain.
Wie aus einem Gespräch zwischen dem Geschäftsführer der RDC Deutschland, Dr. Markus Hunkel und der Tourismusagentur Keltenberg an die Öffentlichkeit drang, gibt es konkrete Planungen über eine entsprechende Verbindung. Einem vorliegenden internen Dossier der RDC zur Folge biete die Verbindung eine einzigartige Gelegenheit, zwei Tourismusregionen miteinander zu verbinden. Über Nacht könne so von der See in die Berge – oder umgekehrt – gewechselt werden und damit ein abwechslungsreicher und der Gesundheit sehr zuträglicher Urlaub verbracht werden. Zudem gebe es unter den Einwohnern von Sylt, aber auch den geplanten Haltebahnhöfen Niebüll, Husum, Hamburg und Lüneburg eine hohe Nachfrage nach Keltenhain, Belenus Centrum und Höllenbronn.
Gleichzeitig wird festgestellt, dass die durch die burgundische Pforte mit warmem Fönwind verwöhnten Keltenberger kaum in das rauhe Klima auf Sylt zu bewegen seien. Es bestünden zudem attraktive Verbindungen in die Provence, nach Ligurien und in die Toskana nach Castelsolero, so dass ledigliche einige Extrem-Klima-Forscher und Neugierige den Zug nutzen werden. Nicht zu unterschätzen seien zudem die Eisenbahnfreunde, die diesen Zug zu Ergänzung ihrer “Sammlung” auch von südlichem Ausgangspunkt nutzen werden.
Der positiven Markteinschätzung tut dies der Unterlage zur Folge keinen Abbruch. Noch unklar sei die Frage, ob der Zug über Keltenhain hinaus bis nach Belenus Centrum oder gar Höllenbronn verlängert werden könne. Begrenzte Streckenkapazitäten sowie die Erfordernis einer erneuten Dieselbespannung erschweren die Planungen. Bereits die Dieselbespannung von Sylt bis Hamburg Altona sei wirtschaftlich eine Herausforderung. In Gesprächen mit dem Aufgabenträger Höllenbronn werde derzeit erörtert, ob der Zug ab Keltenhain anstatt eines Nahverkehrstriebwagens als bestellter Nahverkehr verkehren kann, um Kosten für eine zusätzliche Diesellokomotive zu sparen sowie die Streckenkapazität nicht zu belasten.
Eine Nachfrage beim Eisenbahn-Zentralamt bestätigte die grundsätzliche Machbarkeit eines solchen Vorhabens. Der zuständige Beamte wandte jedoch ein, dass der am heutigen Tag erstmals verkehrende Alpen-Sylt-Express der RDC von Westerland nach Salzburg mit 10 Wagen gefahren sei. Dies sei für die Bespannung auf der steilen Höllenwaldbahn nicht einfach, zudem sei der Bahnhof Höllenbronn nicht für derartig lange Züge ausgelegt. Es empfehle sich daher das Betriebsverfahren der weiteren langlaufenden Nachtzüge ab Höllenbronn: diese fahren nur mit einem Zugteil nach Höllenbronn, der restliche Zugteil verbleibt in Keltenhain.
Es bleibt somit spannend, wann und in welcher Konstellation der Belenus-Sylt-Express starten wird. Die erste Fahrt des Zuges von Sylt nach Salzburg ist mit 80%iger Auslastung sehr erfolgreich gestartet, das gibt Hoffnung für den neuen Verkehr auf den Keltenberg. Interessant dürfte das Wagenmaterial werden, da aktuell wohl keine Wagen für diese Verbindung zur Verfügung stehen. Beobachter meinen Dr. Hunkel bei Hesse Tours gesehen zu haben, was auf Gespräche bezüglich des Wagenmaterials, aber auch einer gemeinsamen Vermarktung hindeuten könnte.
Nach Einstellung der Nachtzüge der Deutschen Bahn AG kehren nach und nach Nachtzüge zurück auf die deutsche Schiene. Neben den ÖBB ist das Angebot der RDC Sylt-Salzburg eine Bereicherung, mit einer weiteren Relation nach Keltenhain und möglicherweise sogar Höllenbronn könnte davon auch der Keltenberg profitieren.
Der Alpen-Sylt-Express kann direkt bei RDC gebucht werden, wir gehen davon aus, dass nach Bestätigung der Verkehrsaufnahme auch der Belenus-Sylt-Express buchbar sein wird.
RDC Deutschland – Nachtexpress