EZA erteilt dem Hessischen Rundfunk eine Rüge

Das Eisenbahn-Zentralamt Keltenhain (EZA) erteilt dem Hessischen Rundfunk (HR) eine Rüge wegen Zurschaustellung von grober eisenbahntechnischer Ahnungslosigkeit in der Öffentlichkeit. Hintergrund ist ein Bericht der Hessenschau, in dem das ehemalige Bahnbetriebswerk als “Bahnstellwerk in Dillenburg” bezeichnet wird.

Der Präsident und in dieser Funktion auch Sprecher des EZA, Dr. Reto Rüti, findet scharfe Worte: “gerade ein öffentlich-rechtliches Medium sollte durch ein Mindestmaß an Recherche keine derart irreführenden Begrifflichkeiten verwenden.” Zumal, so Rüthi weiter, der einleitende Text unter dem Video den Begriff “Bahnbetriebswerk” korrekt verwendet. Dies erwecke zusätzlich den Eindruck, dass “zur  Ahnungslosigkeit möglicherweise Nachlässigkeit hinzukommt”. Die Bewertung journalistischer Arbeiten liege jedoch nicht in der Kompetenz des EZA.

Außerhalb des Protokolls scherzte Rüthi, dass in einem Lokschuppen eines Bahnbetriebswerks Lokomotiven abgestellt werden, somit die Einheit aus Lokschuppen und Drehscheibe im Wortsinn durchaus etwas von einem “Bahnstellwerk” hätten. Mit ernsten Blick fügte er jedoch hinzu: ein Stellwerk ist ein definierter Begriff im Eisenbahnwesen, der nichts mit dem Stellen von Lokomotiven zu tun habe – weshalb der Fehler grob irreführend sein könne.

 

Screenshot des HR zum Video "Das Bahnstellwerk in Dillenburg"
Einbindung eines Videos der Hessenschau auf der Internetseite des Hessischen Rundfunks (06.10.2020)
https://www.hessenschau.de/tv-sendung/das-bahnstellwerk-in-dillenburg-seit-40-jahren-industrieruine,video-133904.html

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