Dringlicher Toilettenpapierzug

Die Hamsterkäufe zu Beginn der Corona-Pandemie haben auch deutliche Spuren in den Lägern der Supermärkte und Großhändler am Keltenberg hinterlassen. Die Vorräte gingen zur Neige. Eine der ältesten Speditionen der Welt, TRANSROMA S.R.L. mit Sitz in Busto Arsizio und Niederlassung mit Logistikzentrum in Keltenhain zeigte Eigeninitiative und sorgte für Nachschub. Die Nachfrage nach Toilettenpapier brach in Italien schlagartig ein, nachdem vorausgehende Hamsterkäufe die Haushalte für Wochen, Monate oder gar Jahre versorgten. Transroma wurde ausnahmsweise selbst als Händler aktiv und sicherte sich Toilettenpapier von Foscart in Bassano del Grappa (Veneto) und Papierhandtücher von Casalino in Rocca Grimalda (Alessandria). Die begehrte Ware wird in Castelfranco Veneto bei Eufibre in Ganzzüge verladen und von dort durch DB Cargo Italia, FER oder SBB Cargo International nach Keltenhain gefahren. Ein Zugteil fuhr weiter nach Belenus Centrum und Höllenbronn, um die dortigen Läger zu füllen. Die Auslieferung erfolgte durch Eilboten direkt an den Bedarfsort, nach eigenen Angaben der Spedition TRANSROMA wurden dadurch bereits Hunderte von von auf Toiletten festsitzenden Menschen aus ihrer misslichen Lage befreit.

TRANSROMA ist auf den Italientransport spezialisiert und fährt unter anderem einen täglichen gemischten Güterzug Keltenhain – Busto Arsizio.

 

Der dringliche Toilettenpapierzug 32820 Castelfranco Veneto – Keltenhain nach Ankunft in Keltenhain, Gl. 2.
Der Zug steht neben dem Corona-Patiententransport 99896 in Richtung Zippenburger Talhafen, der gerade die Aufwändige Prozedur des Einstiegs der infizierten Fahrgäste abwartet.
Der folgende Umlauf wurde von der FER bespannt, hier Zug 32828 kurz nach der Ankunft in Keltenhain.
Ein Zugteil wird als 52568 weiter nach Belenus Centrum und Höllenbronn gefahren, um die dortigen Läger mit Toilettenpapier zu füllen bzw. dort auf Toiletten festsitzende Personen mit

Corona-Einsatzverkehr

Der Corona-Einsatzzug auf der kritischen Fahrt mit infizierten Patienten aus Basel zur Behandlung im Kreiskrankenhaus Zippenburger Talhafen. Der Schlafwagen dient als Ruheraum für medizinische und technische Personale, der Speisewagen als Aufenthaltsraum und Kantine. Im Gepäckwagen wurde eine Schleuse eingerichtet, zudem wird Material gelagert. Am Zugschluss läuft ein Avmz für sitzende und ein Bc für liegende Patienten. Die normalerweise nachlaufende zweite 218 350 kam hatte kurz zuvor einen Motorschaden

Trinationaler Pandemieplan

In Umsetzung des trinationalen Pandemieplans des Trinationalen Gesundheitsrates hat der Landreis Belenus-Keltenhain die Funktion als zentrale Corona-Behandlungsstelle für die Kantone Basel Landschaft und Basel Stadt, für das Départment Mulhouse und den Landkreis Lörrach übernommen. Konkret wurde das Kreiskrankenhaus Zippenburger Talhafen ausgerüstet und mit zusätzlichen Lazarettzelten ausgestattet. Der Transport der infizierten Patienten erfolgt mit einem zweimal täglich verkehrenden Lazarettzug unten besonderen betrieblichen Bedingungen von den Test- und Erstaufnahmestellen in Schopfheim, Lörrach (ARZ-Terminal), Basel, Muttenz, St. Louis, Weil am Rhein und Mulhouse. Um die reguläre Gesundheitsversorgung nicht zu gefährden, wurden vorab alle Patienten aus dem Kreiskrankenhaus Zippenburger Talhafen in umliegende Krankenhäuser verteilt. Corona-Patienten werden nicht in anderen Krankenhäusern aufgenommen, solange die Versorgung in Zippenburger Talhafen gewährleistet werden kann.

Corona-Einsatzzug zum Patiententransport

Der Transport der Patienten soll ausschließlich mit dem Zug erfolgen. Hierzu verkehrt ein speziell ausgerüsteter Corona-Einsatzzug. In der Region werden bestätige Fälle in den Aufnahmezentren in Schopfheim, Lörrach (ARZ-Terminal), Basel, Muttenz, St. Louis und Mulhouse aufgenommen und in der Regel mit der nächsterreichbaren Fahrt in das Kreiskrankenhaus Zippenburger Talhafen befördert.

Der Corona-Einsatzzug wird in Sandwich-Bespannung mit Lokomotiven der Baureihe 218 bespannt. Auf Infrastruktur der SBB und der SNCF verkehrt der Zug mit Lotsen.

Die Wagenreihung:

  1. WLAB. Pausen- und Ruhewagen für das mediznische und technische Einsatzpersonal.
  2. WRmz. Als Aufenthalts und Speiseraum (die Küche ist in Betrieb) für das medizinische und technische Personal.
  3. Dm. Als Schutz- und Schleusenwagen zwischen dem kontaminierten und nicht kontaminierten Bereich sowie zur Materiallagerung z.B. für Schutzanzüge, Desinfektionsmittel etc.
  4. Bvmz. Sitzwagen zum Transport infizierter Personen
  5. Bc. Liegewagen zum Liegendtransport infizierter Personen. Mit hilfsweiser Ausrüstung als Lazarettwagen.

Der Zug verkehrt bei Bedarf. Aufgrund steigender Infiziertenzahlen wird derzeit die Ausrüstung eines zweiten Zuges geplant.

Es verkehrt zusätzlich ein Shuttle für genesene Patienten ab Zippenburger Talhafen (Anst. Hospital) nach Höllenbronn über Keltenhain und Belenus Centrum bzw. nach Col d’Argent über Keltenhain. Das Fahrzeug wird von der SNCF gestellt. Die Mitfahrt ist nur mit Entlassungsurkunde unmittelbar nach Entlassung gestattet. Der Zustieg auf Unterwegshalten ist streng untersagt.

Der reguläre Zugverkehr wurde massiv eingeschränkt. Die Verbindungen über die Keltenbergregion hinaus wurden nahezu vollständig eingestellt. Es verkehrt ein Binnenverkehr zwischen Col d’Argent, Keltenhain, Zippenburger Talhafen sowie in Richtung Höllenbronn. Einzig die D-Zug-Linie von/nach München hält in Keltenhain unter gesonderten Auflagen. Inzwischen wurde angewiesen, dass alle aussteigenden Fahrgäste in eine 14 tägige häusliche oder Hotelzimmer Quarantäne müssen.

Weitere Information zum Eisenbahnverkehr am Keltenberg: